
Ein Refit Projekt für ein Sportboot in Angriff zu nehmen ist schon eine große Aufgabe. Einige Enthusiasten versuchen sich gar am Selbstbau. Und dann gibt es Holger Vieth. Seine Merenpoort 930 in Holland wurde ihm anscheinend irgendwann zu langweilig. So beschloss er, einen alten Traum in die Tat umzusetzen: Ein U-Boot selber bauen!

So soll das U-Boot einmal aussehen…
Was in seiner eigens gegründeten Facebook-Gruppe zunächst für einen Witz gehalten wurde nimmt derzeit in Winsen (Luhe) Form an: 9,50 Meter lang, 1,25 Meter breit und 2,70 Meter (mit Sehrohr ca 3,90 Meter) hoch ist Holgers U-Boot. Es ist voll ausgestattet mit Kommandostand, Tauchtanks und allem, was bei einem solchen Gefährt eben so dazu gehört.
Das ambitionierte Projekt begann 2015, mit einem alten Gastank, der die Basis für die Druckkabine bildet. Zugute kommt den Arbeiten, dass Holger gelernter Metallbauer und Schweiß-Fachmann mit Erfahrung im Schiffbau ist.
Und dabei ist das Boot erst der Prototyp. Langfristig plant Holger ein großes Boot mit 20 Meter Länge für 3 Besatzungsmitglieder und Platz für 6 Passagiere. Damit möchte er dann U-Boot-Fahrten als Erlebnisurlaub anbieten. Auch wenn immernoch viele an dem Projekt zweifeln: Bisher läuft alles nach Plan und der Prototyp macht einen durchaus soliden Eindruck. Der Stapellauf ist noch für dieses Jahr geplant.
Inspiriert wurde Holger durch ein ähnliches Projekt in Dänemark. Dort hat Ingenieur Peter Madsen mittlerweile drei U-Boote gebaut: UC1 Freya, UC2 Kraka und UC3 Nautilus. (Update 1.11.2017: Peter Madsen sitzt mittlerweile wegen Verdachts auf Mord an einer Journalistin an Bord seines U-Bootes in Haft.)
- Die Basis für die Druckkabine…
- …bilden zwei alte Gastanks…
- …die einiges an Druck abkönnen.
- Die Tanks werden aufgeschnitten…
- …und innen verstärkt.
- Schotten werden eingebaut…
- …und ein Turm aufgesetzt.
- Dieses Segment sieht schon ganz gut aus.
- Aufbauten werden montiert…
- Eine Luke wird angebracht
- …und fest mit dem Tank verschweißt.
- Hier kommt später die Komando-Kuppel drauf.
- Die Tiefenruder werden hergestellt…
- …und so montiert,…
- …dass sie einklappbar sind.
- Nach dem Zusammenfügen der Segmente…
- …ist es unter Deck schon fast gemütlich.
- Als Dieselmaschine…
- …kommt ein 45PS Multicar Motor zum Einsatz.
- Ein paar Bullaugen erlauben dein Blick nach draußen.
- Eine erste Grundierung wird aufgebracht.
- Und Rahmen eingesetzt.
- Ein Booden erleichtert das Kriechen im Innenraum…
- …und eine Leiter führt zur Luke.
- Die ersten Instrumente…
- …und Ventile werden montiert.
- Wer fühlt sich hier nicht an „Das Boot“ erinnert?
- Ein Dieseltank wird gebaut…
- …und eine alte Schraube mit 60cm Durchmesser organisiert.
- Die Einstiegsluke wird geplant.
- Bullaugen vorbereitet,…
- …und eingepasst.
- Alles verschweißt,…
- …und bereit für Kapitän Nemo.
- Der Klappmechanismus funktioniert auch.
- Jetzt sind die Tauchtanks dran.
- Bleche werden zurechtgeschnitten…
- …und zu Ringen zusammengeschweißt.
- Stück für Stück…
- …entstehen so die Tanks.
- Nach letzten Schweißarbeiten im Inneren…
- …werden die Tanks angesetzt.
- Fehlt nur noch die Spitze.
- Vorher kommt aber noch die Konstruktion für das Vordeck dran.
- An Deck werden Presslufttanks montiert…
- …und angeschlossen.
- Ventile und Schläuche werden vorbereitet…
- …und auch ein Schaltpanel kommt zum Einsatz.
- Der Erbauer arbeitet emsig an seinem Werk.
- Die Tiefenruder haben eine ausgeklügelte Mechanik…
- …mit der sie ein-…
- …und ausgefahren werden können.
- Sieht schon sehr nach U-Boot aus.
- Nun wird der Rest der Bugspitze montiert…
- …und der obere Bugbereich verkleidet.
Update 1.11.2017: Neues von der U-Boot Baustelle
Über die Sommermonate gab es einige Fortschritte beim U-Boot-Bauen und somit ist es Zeit für ein kleines Update.
- Eine Halterung für die Druckluft-Tanks wird vorbereitet…
- …und die zugehörigen Tanks gebaut.
- Die Tanks (auf 12 Bar getestet) werden Grundiert.
- Der Kiel wurde schon vorher vorbereitet.
- Er soll später mit Gewichten bestückt werden…
- …um das Boot auf Tiefe zu bringen.
- Auch ein Bugkorb wird vorbereitet.
- Ein Wassermelder für den Innenraum…
- …sowie Außen-Kameras aus dem Auto-Bedarf…
- …und weitere Panele.
- Der Innenraum ist schon recht fortgeschritten…
- …und sogar die erste Grundierung ist fertig.
Da die Garage zu klein für das Boot wurde musste die Baustelle nach außen verlegt werden:
- Die Garage ist deutlich zu klein geworden…
- …für das mittlerweile recht stattliche U-Boot.
- Also geht es mittels Wagenhebern…
- …und Hubwagen Stück für Stück…
- …ins Freie.
- Der neue Bauplatz bietet genug Platz…
- …und Höhe um Turm und Co. zu montieren.
Im neuen Außenbereich der Werft können nun die Anhänge und das Antriebssystem des U-Boots montiert werden:
- Der Bugkorb mit Reling…
- …sowie der Turm…
- …können endlich fest montiert werden.
- Nun ist der Antrieb dran.
- Die Welle bekommt eine stabile Halterung…
- …die den Kräften des Propellers gewachsen ist.
- Noch eine Stopfbuchse einsetzen…
- …und schon steht das Antriebssystem.
- Das Heck kann nun auch verlängert werden…
- …als Basis für das Ruder…
- …und Schutz für die Schraube.
- Der stolze U-Boot-Bauer und sein Werk.
Wie geht es weiter? Wird es tatsächlich irgendwann einmal U-Boot-Ausfahrten für Touristen geben? Tragt euch für die KlabauterNews ein und wir halten euch auf dem Laufenden…