Restaurierung einer Holzjolle: Holzpirat aus Mahagoni • KlabauterKiste

Restaurierung einer Holzjolle: Holzpirat aus Mahagoni

Für viele Menschen scheint der Traum von eigenen Holzboot unerreichbar. Dabei kann man mit ein wenig handwerklichem Geschick und einer guten Portion Geduld auch mit kleinem Budget zum Besitzer einer Schönheit aus Mahagoni werden. Horst Hamm aus Bremen hat die Restaurierung einer Holzjolle von Typ „Pirat“ in der BootsBastler-Gruppe auf Facebook vorgestellt.

Er bekam das Boot durch einen glücklichen Zufall und konnte es renovieren. Vielen Dank an Horst dass wir seinen ausführlichen Refit-Bericht hier vorstellen dürfen:

Langweilig-Boot-Shirt

Bestandsaufnahme und Einrichten des Arbeitsplatzes

Der Holzpirat lag jahrelang in einer Werft einer Ecke. Die Vollholz-Mahagonijolle war durch die lange Lagerung an Land ungepflegt, alt und rissig. Zunächst wird das Boot in die improvisierte „Werfthalle“ verholt.

Neues Ruder aus Eiche mit Edelstahlblatt

Das fehlende Ruder hat der handwerklich begabte Neueigner einfach nach den Originalplänen (gefunden auf www.holzpirat.org) nachgebaut. Nötig waren Eichenholz, Edelstahl- und Messingblech und ein paar Werkzeuge, die man in einem gut bestückten Hobbykeller finden kann.

Unterwasserschiff ausleisten

Durch die lange Lagerzeit im Trockenen war das Holz am Rumpf an vielen Stellen geschrumpft und hatte Risse bekommen. Nach dem Abschleifen hat Horst die Risse ausgefräst und Leisten eingeleimt.

Neue Scheuerleisten

Die Scheuerleisten hat Horst aus einer Eichenbohle komplett neu angefertigt. Um die Schraublöcher zu verpfropfen hat er ein Senkbohrer-Set von Hamag und einen entsprechenden Pfropfenbohrer verwendet.

Mast und Bodenbretter lackieren


Gabelpinne bauen

Nach den Originalplänen wurde eine – für den Piraten typische – Gabelpinne gebaut. Dafür wurden Holzleisten mit Dampf über eine Schablone gebogen (mit einem simplen Kochtopf) und anschließend in 5 Lagen formverleimt.

Stapellauf

Nach der aufwendigen Restaurierung schwimmt der Pirat nun wieder. Eine ideale Holzjolle für Einsteiger und ein Schmuckstück obendrein.

Dies ist nun schon der zweite Holzpirat, über dessen Restaurierung wir berichten. Hier geht es zum ausgiebigen Refit-Bericht eines Holzpiraten von Lennard Voigt.

Wenn ihr über weitere spannende Refit- und Restaurierungsprojekte informiert werden möchtet, meldet euch an zu den KlabauterNews.

About the author

Jan

Nach vielen Monaten auf See als Crewmitglied von Traditionsseglern ist Jan jetzt auf eigenem Kiel unterwegs. Seit 2019 lebt er an Bord seiner ahora, zunächst eine Laurin 32, mittlerweile eine Malö 39. Von Bord aus betreibt Jan die KlabauterKiste, den KlabauterShop und neuerdings auch die englischsprachige Plattform BoatHowTo.

  • ex-2472 sagt:

    Schönes Boot, aber die Vermessungsnummer (NICHT Werftnummer) 3125 weist auf ein deutlich späteres Baujahr als 1965 hin. Da war man etwa bei 25xx-Nummern. Mitte der 1970er passt, die 32xx-Nummern wurden 1977 vergeben, https://www.fky.org/prestodata/documents.php4?document=Pirat%202&atitle=DSV%20-%20Registerbuch%20Pirat-Jollen&sort=string
    Allenfalls könnte es Boot gewesen sein, das erst unvermessen gebaut wurde, dann Jahre später vermessen wurde. Kenne ich auch, aber nur selten.


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