
Da ich demnächst mit meinem Boot Ahora auf große Tour gehen will brauche ich eine ordentliche Ankerwinde. Ich entschied mich für eine handbetriebene Winde, da ich ungern abhängig von einer weiteren, schweren Batteriebank sein möchte und die manuellen Ankerwinden außerdem günstiger und leichter zu installieren sind. Mein Wahl fiel auf die Lofrans Royal, die quasi einzige manuelle Ankerwinsch die weit verbreitet ist und immer noch produziert wird.
Schnäppchen bei eBay
Es war recht einfach, eine gebrauchte Lofrans Royal bei eBay für 120€ zu erstehen, was mir fair erschien in Anbetracht eines Neupreises von 600€. Die Winde war voll funktionsfähig als ich sie kaufte, wenn auch etwas schwergängiger als man von einem neuen Produkt erwarten würde.
Ich entschied mich, die Winsch auseinander zu nehmen bevor ich sie im Sommer installiere aus den folgenden Gründen:
- Neugier wie die Ankerwinsch von innen aussieht.
- Ich möchte sie selber reparieren können falls sie den Geist aufgibt.
- Sicherstellen, dass sie in gutem Zustand ist, so dass ich mich im Bedarfsfall darauf verlassen kann.
Auseinandernehmen der Ankerwinde
Das Aufschrauben erwies sich als gute Idee, da ich feststellen musste, dass der Voreigner das Gehäuse komplett mit Öl befüllt hatte. Das entspricht NICHT der fachgerechten Wartung dieses Modells. Aber schauen wir uns mal an, wie es richtig geht. Hier sind die Bilder von Auseinandernehmen:
- Zunächst habe ich die Kettenführung entfernt…
- …ganz schön viel Salz und Korrosion. Hoffe so sieht es nicht im Inneren aus…
- Die Bremse wird abgeschraubt…
- …und mit ihr die Kettennuss.
- Jetzt ist es Zeit den Bolzen an der Gegenseite zu lösen…
- …um die Tautrommel zu entfernen.
- Die Passfeder, die ein Durchdrehen der Trommel verhindert wird entfernt.
- Zurück auf der Ketten-Seite: Die Bremse sitzt bombenfest auf der Achse.
- Mit etwas Kraft und dem richtigen Hebel ließ sich aber auch dieses Bauteil lösen.
- Nun entfernte ich den Bolzen an der Unterseite…
- …und wurde von ein paar Öltropfen überrascht. Die gehören da eigentlich nicht rein.
- Als nächstes entfernte ich den Bolzen an der Oberseite.
- …und wurde nun wirklich überrascht von einem halben Liter Öl, der mir entgegen floss.
- Nachdem der Großteil des Öls abgeflossen war öffnete ich die vordere Abdeckung.
- Nun kamen die Zahnräder, inklusive Sauerrei durch das Öl zum Vorschein.
- Nun konnte ich auch die Hauptachse entfernen.
- Um das Rad an der andern Seite zu lösen benötigte ich wieder eine Menge Kraft und einen guten Hebel.
- Aber das Hauptproblem kam erst jetzt: Ein Spannring, der sich nicht mit Standard-Werkzeug lösen ließ. Also musste ich erst eine Spezialzange bestellen…
- …endlich angekommen. Mit der Zange war es kein Problem, den Sperring zu lösen.
Nötiges Werkzeug
Benötigte Werkzeuge waren ein 4-mm Inbusschlüssel, ein 10- und ein 18-mm Schraubenschlüssel und eine Sprengring-Zange, die ich bei Amazon bestellte.
Ankerwinde warten
Nachdem alles auseinander genommen war, war es nun an der Zeit, alles von Fett- und Ölresten zu reinigen. Ich benutzte zunächst mehrere Rollen Küchenpapier um der größten Sauerei Herr zu werden und reinigte anschließend alles mit einer Zahnbürste und einem in Petroleum getränkten Tuch. Dann benutzte ich ein spezielles Winschfett für alle beweglichen Teile.
- Alle Teile werden ordentlich mit Petroleum gereinigt.
- …um sicher zu gehen, dass die Winde ordentlich arbeitet für die nächsten Jahre…
- Alle beweglichen Teile werden ordentlich eingefettet…
- Nun wird alles zurecht gelegt, bereit zum Zusammenbau.
Und hier ist das Ergebnis. Die Winde ist jetzt sehr leichtgängig und sollte so gut wie neu sein:
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