Nachdem es im vierten Teil unserer Selbstsbau-Yacht-Serie um das Innenleben von Christoph Grünes spektakulärem Yacht-Selbstbau ging, zeigen wir nun, wie das Ruder und die Püttings eingebaut werden und wie es im Cockpit weiter geht.
Wie alles anfing? Hier geht es zu Teil 1: Selbstbau-Stahlyacht Rumpfbau
Ruderwelle und Notpinne
- In diesen Edelstahl-Deckel…
- …kommt das obere Lager…
- …für die Notpinnen-Achse.
- Dort besteht die Möglichkeit…
- …eine Notpinne anzusetzen, die über eine Schubstange mit dem Ruder verbunden ist.
- Das Deck wird an der entsprechenden Stelle…
- …aufgeflext…
- …und das Lager im richtigen Winkel eingesetzt.
- Am tiefsten Punkt der Achterkabine…
- …liegt ein Anschluss für das Lenzsystem.
- Darüber wird ein Kasten eingeschweißt…
- …der das untere Lager der Pinnenwelle aufnimmt.
- Nach dem Einbau wird, wie immer, zum Schutz vor Rost gepönt.
- Nun sitzt die Pinnenwelle in den Lagern.
- Von oben ist das Lager mit einer Gummitülle gegen eindringendes Wasser abgedichtet.
Schraube und Welle
- Dieser dreiflüglige 66cm „Silent Skew Back“ Propeller soll das Schiff einmal vorantreiben.
- In die Rückseite des Kiels wird ein entsprechendes Loch…
- …für die Welle eingeschnitten…
- …und das Stevenrohr eingepasst.
Ruder mit Skeg
- Das Innenleben des Ruderblatts besteht aus stabilen Stringern…
- …die auch ordentlichen seitlichen Druck vertragen können.
- Die „Oberseite wird zum Schweißen in Form gedrückt.
- Montiert wird das Ruderblatt an einem Skeg…
- …der zusätzlichen Schutz vor Felsen oder Eis bietet.
- Das Ruder macht sich gut am Heck…
- …wo auch der Propeller mittlerweile fest montiert ist.
Steuersäule und Ruderanlage
- Die Steuersäule ist auf einem Sockel montiert.
- Darunter (unter dem Boden der Plicht) hängt eine Hydraulikpumpe,…
- …die von einem Kettenzug betrieben wird.
- Beidseitig montiert sind Spanner, um zu viel Spiel in der Kette zu vermeiden.
- Der Ruderkoker wird von der einen Seite über eine Schubstange von der Pinnenwelle…
- …und von der anderen Seite über einen Hydraulik-Zylinder bewegt.
- Ruder hart Backbord,…
- …hart Steuerbord…
- …und Mitschiffs.
Steuerhydraulik Kurzschlusshahn
- Um schnell zwischen Hydraulik und (Not-)Pinnensteuerung umschalten zu können,…
- …baut Christoph einen Kurzschlusshahn für die Hydraulik…
- …gut erreichbar für den Steuermann…
- …in die Wand der Achterkajüte.
- Fertig ist die eingelassene Ducht für den Hahn.
Mastfuß mit Kabeldurchführung
- Die Platte für den Mastfuß…
- …stattet Christoph mit einem Rohr aus…
- …durch das die Kabel im Mast unter Deck geführt werden.
- Von unten wird mit einer Schraubstange…
- …eine Dichtung auf die Durchführung gepresst…
- …die herunterlaufendes Wasser an den Kabeln vor dem Eindringen in den Rumpf bewahrt.
- So sieht das Ganze auf den Plänen…
- …und so in echt aus.
Püttings
- Für die Püttings hat Christoph die Pläne des Konstrukteurs abgewandelt:
- Anstatt eines einfachen Längseisens hat der Selbstbauer…
- …dicke Querbleche zurecht geflext…
- …von unten durch das Deck gesteckt…
- …und über Winkel mit der Bordwand verbunden.
- So werden die Kräfte gut in die Rumpfstruktur eingeleitet.
- Die Püttings des Achterstags…
- …sitzen direkt an der achterlichen Fußreling.
Achterliche Verlängerung der Sprayhood
- Um auch an der Kreuz vor überkommendem Wasser geschützt zu sein…
- …verlängert Christoph den Rand für die Sprayhood…
- …seines Yacht-Selbstbaus.
- So entsteht ein größerer wettergeschützter Raum im Cockpit.
Windscreen
- Die Sprayhood selber soll an einem festen Windscreen ansetzen.
- Aus V2A-Stahl baut Christoph ein Rahmengerüst,…
- …welches die insgesamt sieben Plexiglasscheiben halten soll,…
- …die das Cockpit des Expeditionsschiffs schützen werden.
Zusatz-Handläufe
- Um aus dem Schutz der verlängerten Sprayhood sicher aufs Vorschiff zu kommen…
- …montiert Christoph extra Handläufe…
- …unterhalb des Windscreens.
Süllrand für die Kuchenbude
- Um auch eine Kuchenbude für längere Hafentage aufbauen zu können…
- …wird auf der Achterkajüte…
- …eine entsprechende Schiene…
- …aufgeschweißt.
Im nächsten Teil der Serie zum Stahlyacht-Bau geht es um weitere Details an Deck und den Einbau von Ballastkästen im Kiel
Vielen Dank an Christoph für die Bilder. Ihr wollt wissen, wie es mit dem Yacht-Selbstbau weitergeht? Tragt euch ein in die KlabauterNews, wir halten euch auf dem Laufenden!
Was ich bisher gesehen habe ist alles sehr ordentlich gemacht. Wünsche weiterhin für den Bau Alles Gute!
Robert Absenger mit Grüßen aus Graz im Süden von Österreich mit meiner Motu 38 „sapore di mare“
Siehe auch meinen YouTube Kanal https://youtu.be/agYc5ecw6tQ
Sorry für den „Freudschen Verschreiber“. Sollte „Maupiti 38“ und nicht Motu 38 heißen.
Wenn ich den kurzen Hebelarm und die dünne Verbindungsstange zwischen Pinnenhebel und Ruderhebel (bzw Steuersäule) sehe, habe ich Bedenken. Mein Erlebnis: Raumschots begann unser Boot zu surfen, zu pendeln und lief aus dem Ruder. Als wir weiterfahren wollten, funktionierte die Steueranlage invers! Die Verbindungsstange war verbogen und der Ruderhebel war einfach umgeklappt. Das ganze Ruderblatt hatte sich umgedreht! Darum würde ich immer nur 2 Ruderhebel und Stangen verwenden, so dass nie eine Stange alleine auf Druck belastet wird!