Eigentlich sind Heidi und Lothar in der Szene der klassischen Modellyachten beheimatet. Irgendwann allerdings wurde der Reiz stärker, einmal selber auf einem ihrer Boote mitzusegeln. Was liegt da näher als die Idee, sich einfach ein „Modell“ im Maßstab 1:1 anzuschaffen. Hier berichten wir über das Projekt der Holzboot-Restaurierungs eines Schärenkreuzers.
Das Boot
Im Sommer 2013 fanden die beiden „ihr“ Boot: einen Schärenkreuzer der B-15 Klasse, Baujahr 1939, gezeichnet von Knud Reimers. Die Boote der B-Klasse sind etwas weniger extrem in die Länge gezogen als die üblichen SK15. Sie kauften die Schäre vom Voreigner für 5000 Schwedische Kronen.
Das Boot ist 9 Meter lang, 1,8 Meter breit und hat ca. 1,1 Meter Tiefgang bei ca. 1,2 t Verdrängung. Also ein gut trailerbarer Daysailer.
Für sein Alter hatte das Boot eine relativ gute Grundsubstanz, allerdings waren insbesondere am Deck und am Ruder größere Arbeiten nötig. Hier gibt es eine Zusammenfassung der Restaurierung in Bildern:
Holzboot-Restaurierung im Detail
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In Schweden wird die Schäre aus dem Lager geholt…
…und auf den mitgebrachten Trailer verladen.
Daheim angekommen wird zunächst der Rumpf abgeschliffen…
…und das Boot in die „Werfthalle“ gebracht.
Hier steht das Boot sicher und trocken für die kommenen Arbeiten.
Eine Inspektion der Kielbolzen ergibt, dass diese noch fast die Originaldicke haben.
Um die Stabilität des Rumpfes wieder herzustellen wurde die Plankenstöße ausgeleistet.
So versteift sollten die schönen Linien…
…für die nächsten Jahrzehnte erhalten bleiben.
Das Deck wird unterdessen komplett entfernt.
Der Rumpf wird innen komplett ausgeschliffen…
…und zwei Bodenwrangen ausgebaut…
…und ersetzt.
Für Hafenmanöver wird ein günstiger Elektromotor angeschafft…
…und als drehbarer Pod-Antrieb verbaut.
Die innenseite des Bootes wird komplett mit Epoxy versiegelt…
…und mit Klarlack, bzw. rot lackiert.
Ein neues Deck wird aus zwei Lagen Sperrholz (geschäftet) verleimt…
…und mit einer Mahagonieleiste als Anleimer versehen.
Oregon-Pine- und Mahagonibohlen werden angeschafft.
Und zurecht gesägt. (Hier die Leisten für das Deck.
Ein Vorhang aus 210g Glasfasermatten wird angebracht….
…und mit Rollen anlaminiert.
Auch der Kiel wird einlaminiert.
Danach wird angeschliffen…
…und mit Interprotect grundiert.
Nun geht es ans Deck.
Die Leisten werden getreu den Originalzeichnungen…
…aufgeleimt und mit Nägelchen an den Enden fixiert.
Sieht doch schon ganz ansehnlich aus.
Das Deck wird nun abgeschliffen…
…und mit angedicktem, eingefärbtem Harz verfugt.
Abgeschliffen sieht das Ganze besser aus als neu.
Doch erst nach der Lackierung…
…kommt die volle Pracht des Decks zur Geltung.
Nun kann die Kajüte wieder aufgebaut werden.
Dabei müssen die Seitenwände erneuert werden,…
…die Decksbalken können dagegen größtenteils erhalten bleiben.
Das Dach wird aus zwei Lagen Sperrholz verleimt…
…und mit Leisten belegt.
Die Randleisten werden aus mehreren Stücken zusammengesetzt.
Zwei Backskisten werden im Cockpit verbaut…
…und ein neuer Boden eingepasst.
Der Mast wird abgezogen und neu lackerit…
…und die neu verzinkten Beschläge angebracht.
Auch die Salinge sind neu.
Nun wird der Mast durchgesägt (!),…
…aber nur um ein Scharnier aus Edelstahl zum leichtern Legen einzubauen.
Die Batterien für den E-Motor bekommen eine eigene Box in der Bilge.
Der Verschnitt vom Sperrholzdeck wird verwendet…
…um ein neues Ruder zu verleimen.
Nun kann das Schiff auf den neuen Trailer verladen werden.
Under der Mast zum ersten Mal gestellt werden.
Nun folgen einige weitere Lagen Lack…
…und letzte Beschläge werden montiert.
Die Schrift aus Goldfolie passt super zum Mahagoniaufbau.
Nun geht es los, zum ersten Mal ins Wasser!
Nach so einer Leistung kann man stolzer kaum sein…
Das Schiff wird gekrant…
…und schwimmt!
Auch das Mastlegen geht gut vonstatten,…
…sodass die Box angefahren werden kann für die letzten Feinarbeiten.
Und auf geht’s zur Jungfernfahrt auf der Wesel! Was für ein Anblick!
Die Schäre macht sich sehr gut auf dem Wasser…
…und sieht verdammt gut aus für ihr Alter.
Auf dass sie noch einmal so viele Jahre gut übersteht. In guten Händen ist sie jedenfalls.
Hier gibt es auch noch ein paar bewegte Bilder der Schäre bei einem Törn auf der Schlei:
Nach vielen Monaten auf See als Crewmitglied von Traditionsseglern ist Jan jetzt auf eigenem Kiel unterwegs. Seit 2019 lebt er an Bord seiner ahora, zunächst eine Laurin 32, mittlerweile eine Malö 39. Von Bord aus betreibt Jan die KlabauterKiste, den KlabauterShop und neuerdings auch die englischsprachige Plattform BoatHowTo.
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Hallo,
So wie es scheint funktioniert der Hyperlink nicht. Oder gibt es eine neue Seite von der Restauration der Malaer 15?
Besten Dank
Hallo Michael,
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Liebe Grüße
Jan