Fischkutter Refit Teil 22 - Hannes fährt wieder! • KlabauterKiste

Fischkutter Refit Teil 22 – Hannes fährt wieder!

Wir planen eine Testfahrt am 08.07.23

Wird leider nichts. HANNES hat wegen der Bauarbeiten im Museumshafen den angestammten Liegeplatz verlassen.
Nun ist es eng. Wir liegen im Päckchen und kommen nicht weg.
Schade, denn das Wetter ist gut.

"Eingeparkt" im Museumshafen

Ein paar Tage später erreicht mich die Nachricht „Dein Flaggenstock ist vom Wind abgeweht. Aber: Gerettet aus dem Hafenbecken.“
Abgeweht?
Der Stock war gut befestigt, allerdings war die Flagge noch dran. Ich sehe mir das an und der tatsächliche Grund wird klar: Die hinter HANNES liegende FAHREWOHL hat ihren Klüverbaum noch gesetzt und der streicht, wenn die Boote sich bewegen, über den Platz meines Flaggenstocks. Aber es ist ja nichts weiter passiert.
Der Klüverbaum ist noch dran…

Klüverbaum gegen Flaggenstock

Das gerettete Opfer.

Probelauf und Vorbereitungen am 20.07.23

Wenn es an diesem Tag nicht so windig und weiterhin eng im Hafenbecken gewesen wäre, hätte endlich die Probefahrt stattfinden können.
 
Auch Anne und Jens sind an diesem Nachmittag mit nach Büsum gekommen, um beim Ab- und Anlegen zu helfen.

Das wird aber heute leider nichts und so üben wir die Seilarbeit „trocken“ und sprechen das Manöver „Drehen am Seil über Bug oder Heck“ durch.
Jens bereitet die dafür notwendigen Seile schon mal vor.

Und ich nutze die Zeit und montiere einen Zusatzlautsprecher für das Funkgerät. Mit diesem Druckkammer-Lautsprecher ist der Funk nun auch bei laufendem Motor nicht mehr zu überhören.

Und auch die drehzahlregelnde Motorsteuerung für die Schleuderscheibe kommt endlich an ihren Platz. Läuft alles bestens!

Zusatzlautsprecher und die Steuerung der Schleuderscheibe

Den Flaggenstock montiere ich aber noch nicht wieder.
Sicher ist sicher.

Endlich: HANNES fährt wieder (21.07.23)

Es ist das Wochenende der Büsumer Kutterregatta. Und da am Freitag, dem 21.07., auch fast alle im Museumshafen liegenden Boote in Fahrt sind habe ich endlich die Gelegenheit zur ersten Probefahrt in diesem Jahr.

Petra, Anne, Jens und Jan sind mit an Bord und helfen bei der Seilarbeit. Und die Seehunde Sugar und Willi sind auch dabei.
Willi findet das Ganze nicht so lustig. Los geht’s!

Motor läuft, Leinen los!
Die Fahrt geht zunächst aus dem Museumshafen in das Hafenbecken vier. Per Funk frage bei „Büsum Port“ nach, ob die Schleuse heute bei Hochwasser geöffnet bleibt. Ja, bleibt offen. Ich melde uns zur Fahrt durch die Schleuse in den Vorhafen an. Etwas warten – und dann gibt es grünes Licht.

Käpt’n Anne am Ruder

HANNES Motor schnurrt und mit etwa 800 U/Min geht es raus in Vorhafen und Fahrwasser. Jens übernimmt das Steuer bis zur „Wende“ zurück Richtung Schleuse. Dann übernimmt Anne.
Und sicher manövriert Anne das Boot zurück in die Schleuseneinfahrt, wo ich dann wieder übernehme.

Zurück im Museumshafen müssen wir erst einmal noch warten. Mein Liegeplatz ist noch von einem Börteboot belegt. Nachdem der Platz frei ist, funktioniert unser Anlegemanöver dann bestens.

Gut 1,5 Stunden ist die Maschine gelaufen. Und weiterhin ist das Motoröl klar. Der Motorschaden scheint behoben zu sein.
Danke, Jonas!

Wir drehen dann das Boot am Seil. Eine leichte Brise hilft uns dabei.

HANNES am Seil, zurück am Liegeplatz am Leuchtturm

Ich bleibe noch bis Niedrigwasser an Bord und stelle die Leinen so ein, dass diese leicht alle auf Zug liegen.

HANNES liegt jetzt prima im Seil.
Und, wenn das Wetter mitspielt, wollen wir auch weitere Fahrten am Samstag und Sonntag machen. Aber leider wird es kalt, nass und windig.

Selbst die Kutterregatta am Sonntag wird abgesagt. Das Wetter ist einfach zu schlecht.
Gut, dass wir unsere Probefahrt schon am Freitag hatten! Der Adapter für das alte Steuerrad, der Anfang des Jahres überarbeitet wurde, hat einwandfrei gehalten.
 
Und ich weiß jetzt auch den Messingknauf am Steuerrad zu schätzen. Damit werden die Kurskorrekturen mit dem großen Rad schön einfach.

Laufende Arbeiten

Das erste Halbjahr war geprägt von der Sorge um die Maschine. Nachdem sich das jetzt (hoffentlich) erledigt hat ist wieder das im Fokus, was eigentlich hätte in dieser Saison schon passieren sollen: Laufende (Farb-) Arbeiten fortsetzen, und, wann immer möglich, mit HANNES in Fahrt gehen.

Farbarbeiten (13.05.)

Das sonnige Wetter ist ideale Voraussetzung für die Farbarbeiten an Deck und auch dem Motor hatte ich ja versprochen, dass der Farbe bekommt, wenn er läuft.
Also los.

Die abgebaute Motorteile hatte ich bereits gereinigt und mit Zinkspray „aufgehübscht“, fertig zum Einbau. Umso mehr fällt jetzt auf, dass die auch anderen Teile, z.B. der gesamte Motorblock, dringend Farbe gebrauchen können. Auch hier arbeite ich mit Zinkspray, dass eine schützende und gutaussehende Oberfläche erzeugt. Schnell sind zwei Spraydosen leer.

Was so ein "Hauch" Zinkspray ausmacht

Anne streicht währenddessen die Holzteile im Schanzkleid von innen mit weißer Farbe. Immer wieder beeindruckend, was so ein neuer Farbanstrich ausmacht. Sieht gut aus, Anne!

Die Schanzkleid-Abdeckung bekommt neue Farbe (13.05.23)

Dies war der 21. Teil von Peter Samulats Buch „Ich hab‘ mir einen alten Fischkutter gekauft„. Wie es weitergeht erfährst du bald in der Klabauterkiste!

About the author

Peter Samulat

Dr.-Ing. Peter Samulat, Jahrgang 1956, lebt in Dithmarschen, ist verheiratet, hat vier Kinder und seit Jahren den Wunsch, einmal ein eigenes Boot zu besitzen. Dafür wird sogar das jahrelang gepflegte Hobby digitale Modelleisenbahn aufgegeben. Denn im Jahr 2020 ergab sich die Gelegenheit, einen alten, schon zum Wohnboot umgebauten Fischkutter zu erwerben. Und so beginnt diese Reise ins überraschend Unbekannte.


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