Eine neue Funkanlage für das Jugendschiff PROtest • KlabauterKiste

Eine neue Funkanlage für das Jugendschiff PROtest

Die Klabauter-Crew  hat das PROtest Team mit Sonderkonditionen im KlabauterShop unterstützt. Vielen Dank für den ausführlichen Bericht. Wir drücken die Daumen, dass ihr trotz Mastverlust noch bei der WM starten könnt!

Als Jugendcrew der Regattayacht PROtest haben wir uns intensiv auf die ORC Weltmeisterschaft 2023 in Kiel vorbereitet. Dabei stießen wir auf eine wichtige Anforderung: Die Sicherheitsausrüstung musste ein Funkgerät mit AIS (Automatic Identification System) beinhalten.

Segelyacht PROtest


Die PROTest ist eine Zefir 331 und eines von zwei Jugendschiffen des Yachtclub-Wismar 61 e.V. Das Projekt finanziert sich aus Spenden des Vereins und seiner Mitglieder sowie durch die Unterstützung der Seglerjugend Wismar und Sponsoren. Die junge Crew um Skipper Tim hat in diesem Jahr eine große Vision: Das erste Mal überhaupt soll ein Jugendschiff des YCW an der ORC Weltmeisterschaft teilnehmen!

Die Bestellung des Kombigerätes V60B von B&G und allen weiteren benötigten Komponenten verlief reibungslos. Nur zwei Tage nach der Bestellung trudelte der große Karton bei uns ein. Die Vorfreude war riesig, denn wir waren gespannt darauf, das Gerät einzubauen und zu testen.

Die Baustelle ist eröffnet!

Bereits vor der Lieferung hatten wir uns Gedanken über den Einbau gemacht und einen geeigneten Platz im vorderen Bereich des Bootes ausgewählt. Wir entschieden uns für bündige Einbaumontage unterhalb des Radios. Mit Bohrer, Stichsäge und Schablone bewaffnet, schafften wir den passenden Ausschnitt für das Gerät. Anschließend wurde die Dichtung angebracht und das Gerät in den entstandenen Hohlraum geschoben. Das Funkgerät wurde mit den vier mitgelieferten selbst schneidenden Schrauben fixiert und später noch die Blende aufgeclipt. 

4 Führungslöcher an den Ecken des Ausschnitts müssen gebohrt werden.

Passt perfekt rein... 

Den Ausschnitt realisierten wir mithilfe einer Stichsäge.

Fertig verbschraubt, aber noch ohne Blende


Wir entschieden uns gegen einen externen GPS Sensor und wie erwartet war der GPS Empfang des gerätinternen Sensors im Inneren des Leichtbau Polyesterrumpfes absolut in Ordnung.

Vor der Verkabelung des Funkgerätes schalteten wir die DC Stromversorgung des Bootes komplett ab. Die Datenübertragung zum Plotter erfolgt bei dieser Anlage über NMEA2000 und natürlich gilt es hier, die allgemeinen Regeln beim Aufbau eines NMEA2000 Netzwerks einzuhalten. 

Tipp: Falls Du bei Dir an Bord ein NMEA2000 Netzwerk aufbauen oder erweitern möchtest und Dir noch unsicher über die entsprechenden Regeln und Vorgehensweisen bist, dann schau Dir doch gleich mal diesen Artikel zum Aufbau von NMEA-Netzwerken an!

NMEA Stichleitung und das Kabel zur Stromversorgung des Gerätes wurden angeschlossen. Die beiden PL-259-Anschlüsse sind für die UKW-Antenne und die AIS-Antenne. In unserem Fall überlegten wir uns, nur eine einzige Antenne zu installieren und mittels Splitter für beide Anwendungen zu nutzen. Damit konnten wir uns ein Antennenkabel und somit Gewicht und Platz im Mast sparen. Die PROtest soll ja eine Rennziege bleiben! Wir entschieden uns für eine UKW-Yachtantenne der Firma BANTEN und den NSPL-500 Splitter von Navico

Rückseite des Funkgerätes, alle Leitungen sind schon angeschlossen. 


Der Splitter wurde versteckt angebaut und das Stromkabel und die Antenne angeschlossen. Vom Splitter gehen dann das UKW-Funkgerätkabel und das AIS-Transceiver-Kabel ab zum Funkgerät. Alle Kabel sind bereits im Lieferumfang enthalten.

Die Installation der Antenne gestaltete sich unkompliziert. Mit einer Sorgleine wurde sie geschickt in den Mast eingezogen und oben am Mast festgeschraubt. 

Auf dem Antennenkabel schafften wir mittels FME Stecker eine Steckverbidnung, die beim Mastlegen dann unkompliziert getrennt werden kann. Zusätzlich haben wir noch eine UKW Notantenne bestellt. Auch diese ist in den ORC Regularien vorgeschrieben und muss daher mit an Bord sein. 

Eingabe der Schiffdaten und MMSI Nummer

Der erste Praxistest verläuft erfolgreich!

Nun mussten wir die MMSI (Maritime Mobile Service Identity) und das Callsign eingeben. Hier war Vorsicht geboten, denn es gab nur einen Versuch, die Daten korrekt einzutragen. Zum Glück meisterten wir auch diese Hürde, und das Gerät funktionierte einwandfrei. 

Das Handmikrofon hat seinen Platz neben dem STV gefunden.

Fertig montierte Anlage. Das Schutzcover ist Teil des Lieferumfangs.

Nachdem das Gerät nun lief, wollten wir noch einen Schritt weitergehen. Wir schlossen das Kombigerät an unser NMEA2000 Netz an. Jetzt können wir auf unserem kleinen B&G Vulcan 7 Plotter nicht mehr nur unsere eigene Position verfolgen, sondern auch andere Schiffe auf dem Gerät sehen! Es war beeindruckend zu sehen, wie die PROtest auf Vesselfinder sofort sichtbar wurde und nach etwa zwei Wochen auch bei Marine Traffic auftauchte.

Mit unserer neuen Sicherheitsausrüstung waren wir bestens für die ORC Weltmeisterschaft gerüstet. Sie gab uns nicht nur ein Gefühl der Sicherheit, sondern ermöglichte es uns auch, andere Schiffe im Auge zu behalten und taktische Entscheidungen auf der Regattastrecke besser zu treffen.


Wir sind dankbar für die Unterstützung des Klabautershop, durch den wir die neue Funk- und AIS-Anlage zum Freundschaftspreis bekommen konnten. Jetzt sind wir bestens gerüstet, um unsere Segelleidenschaft in vollen Zügen auszuleben und die Regattaweltmeisterschaft mit vollem Einsatz anzugehen. Wir sind bereit, alle noch kommenden Herausforderungen auf dem Weg zur Startlinie zu meistern und unseren Namen als Jugendcrew der Regattayacht PROtest bei der ORC Weltmeisterschaft 2023 in Kiel hochzuhalten!

Update Juli 2023


Der "Worst Case" ist eingetreten. Bei der IDM in Travemünde, welches als unser letztes großes Vorbereitungs-Event vor der Weltmeisterschaft gedacht war, ist uns leider am letzten Renntag der gerade einmal 2 Monate junge Mast gebrochen. Wir haben fast das komplette Rigg und auch das Großsegel leider aufgeben müssen. Zum Glück wurde niemand verletzt aber der Traum, mit der PROtest bei der WM zu starten ist erstmal ausgeträumt. Derzeit prüfen wir die Möglichkeit, mit einem anderen Boot vielleicht doch noch starten zu können. 

About the author

Matthias Rummel

Nach einer Jugend auf der Regattabahn kaufte Matthias gleich nach dem Abi seine erste kleine Fahrtenyacht. Seit 2020 ist er zusammen mit seiner Freundin Luisa auf Langfahrt. Mit Ihrer Sadler 34 "Wanderling" überquerte er 2022 den Atlantik und ist seitdem in der Karibik unterwegs. Die Reise dokumentiert er in regelmäßigen Videos auf seinem Youtube Kanal Eternal Sailing.


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