Internet auf dem Boot - Einfach und günstig mit LTE-Router und SIM-Karte

Internet auf dem Boot – Einfach und günstig

Eigentlich ist es ja ganz schön, an Bord seine Ruhe zu haben und nicht ständig online erreichbar zu sein. Andererseits kann Internet auf dem Boot zur Sicherheit beitragen, zum Beispiel um den Wetterbericht und die Nachrichten für Seefahrer zu verfolgen. Und die Daheimgebliebenen freuen sich auch über die ein- oder andere E-Mail oder ein Statusupdate bei Facebook.

Und für die Glücklichen mit einem Job, bei dem man von Bord aus arbeiten kann, ist eine gute Internetverbindung essenziell. Doch leider haben viele Häfen immer noch kein ordentliches WLAN. Und in Ankerbuchten braucht man an diese Option gar nicht zu denken.

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Internet auf dem Boot mit dem LTE-Router

Der LTE-Router von Huawei öffnet ein Bord-WLAN

Zum Glück gibt es heute an den meisten Küsten ein (einigermaßen) gut ausgebautes Handynetz. Um darüber Daten zu übertragen brauchst du eine SIM-Karte von einem Anbieter deiner Wahl und einen LTE-Router. Das kann entweder ein USB-Stick sein, den du direkt an deinen Laptop anschließen kannst oder ein kleines Kästchen mit eigenem Akku, dass ein lokales WLAN-Netz aufbaut.

Ich habe mich für letztere Option entschieden und mir dieses Gerät von Huawei zugelegt. So kann ich mich auch mit dem Navi-Tablet und dem Handy in das so entstandene Bord-WLAN einklinken und die Vorzüge des Bord-Internets auf allen Geräten nutzen. Und auch Gäste an Bord können das Internet mitbenutzen.

Der Router ist sehr einfach einzurichten, läuft auch für ein paar Stunden ohne die USB-Stromversorgung und findet in jeder Hosentasche Platz. So ist das WLAN auch in der Hafenkneipe immer dabei.

Welche SIM-Karte ist sinnvoll?

Um den Router an Bord nutzen zu können, brauchst du eine SIM-Karte eines Mobilfunkbetreibers. Glücklicherweise sind die Kosten für mobiles Internet in den letzten Jahren stark gesunken. Und aufgrund des Wegfalls der Roaming-Gebühren in der EU funktioniert das Internet auf dem Boot auch im europäischen Ausland. Trotzdem sollte man sich etwas umschauen, welcher Tarif für das Bord-Internet sinnvoll ist.

In den meisten Fällen lohnt sich ein Vertrag mit monatlicher Grundgebühr nämlich nicht. Da die meisten nur wenige Wochen im Jahr an Bord verbringen, sind Pre-Paid Karten hier eine gute Idee. Zum Beispiel bietet Aldi relativ günstige Internet-Pakete an, die jeweils für 4 Wochen gebucht werden können. Die 1,5 bzw. 5 GB Daten reichen für gelegentliches Surfen und E-Mails locker aus.

Geheimtipp für Vielsurfer: Französische SIM-Karte

Deutschland ist im Vergleich zu anderen EU-Ländern bei den Datentarifen sehr teuer. In Frankreich zum Beispiel bekommt man beim Anbieter free Mobile 100GB LTE Internet für 19€ im Monat (plus einmalig 10€ Einrichtungsgebühr), und das Ganze ist monatlich kündbar. Im EU-Ausland ist das Internet mit dem Tarif zwar auf 3G-Geschwindigkeit gedrosselt und es sind nur noch 25 GB gratis, aber das ist trotzdem viel günstiger als bei jedem deutschen Anbieter!

Die Free-SIM-Karte kann man in Frankreich an Automaten erwerben. Man braucht nur eine französische Adresse einzugeben und seine Kreditkarten-Daten und bekommt die SIM direkt aus dem Automaten. Danach läuft die gesamte Kommunikation online über E-Mail und das Kundenportal. Hier machen sich die Französischkenntnisse aus der Schulzeit bezahlt.

Ein Vorteil der Roaming-Karte ist, dass man nicht an einen Netzanbieter in Deutschland gebunden ist. Wenn am Ankerplatz das E-Netz schwach ist, bucht sich die Karte einfach ins D-Netz ein. Das wirklich Besondere an der free-SIM-Karte ist, dass die 25 GB nicht nur in der EU gelten, sondern auch in der Schweiz, den USA, Kanada, Mexiko, Südafrika, Australien, Neuseeland, Israel, Algerien, Thailand, in der Türkei und in Tunesien. Daran könnten sich die deutschen Anbieter echt mal ein Beispiel nehmen!

Achtung: Man sollte trotzdem auf den Datenverbrauch achten! Nach Aufbrauchen der 25GB werden nämlich 7€ pro GB berechnet.

Vielen Dank an Ben von Beyond Elements für den Tipp mit der französischen Karte! Wenn du auch einen Tipp für den Bordalltag hast, sag Bescheid!

About the author

Jan

Nach vielen Monaten auf See als Crewmitglied von Traditionsseglern ist Jan jetzt auf eigenem Kiel unterwegs. Seit 2019 lebt er an Bord seiner ahora, zunächst eine Laurin 32, mittlerweile eine Malö 39. Von Bord aus betreibt Jan die KlabauterKiste, den KlabauterShop und neuerdings auch die englischsprachige Plattform BoatHowTo.

  • Frank Werner sagt:

    Hi,
    schöner Artikel. Ich nutze auf dem Boot eine SIM-Karte von ALDItalk.
    Gruß Frank
    https://wassersport.wernercity.de

  • Jaja, zurZeit bin ich auf dem Lande , werde aber am besten Shipper mit Anhang. Ein Segler . Da kann ich an Land gehen für 6 Wochen wo ich will , mich verpflegen und alles tolle . Michi und seine Töchter .


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