Ein Pirat aus Holz ist eine schöne Möglichkeit, einen echten „Klassiker“ zu segeln, ohne großen Aufwand und allzu hohe Kosten. Allerdings sollte man sich auch ein solches Boot vor dem Kauf gut ansehen. Diese Erfahrung machte auch Bootsbaulehrling Lennard Voigt, der sich 2015 einen alten Holzpirat (Baujahr 1962) „angelacht“ hat. Im Nachhinein betrachtet „für viel zu viel Geld“, da der Zustand noch schlechter als gedacht war.
Trotzdem ließ sich Lennard nicht entmutigen und verbrachte insgesamt fast 520 Stunden auch nach Feierarbend in der Halle, um an seinem Schätzchen zu arbeiten. Auch wenn das eine ganze Menge Arbeit für ein kleines Boot ist: Wir finden es hat sich gelohnt.
Aber seht selbst:
Das Deck
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Das Deck wirkt generell noch ganz brauchbar,…
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…allerdings müssen einige Fugen…
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…aufgefräst werden.
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Am Bug werden rotte Stellen ausgesägt…
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…und neue Holzteile eingeleimt.
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So ist die Struktur des Decks wieder hergestellt.
Das Unterwasserschiff
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Unter dem „Leichenhemd“ aus GFK…
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…verbirgt sich nichts Gutes.
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Das Holz ist an vielen Stellen rott…
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…und man kann leicht mit einem Stechbeitel hindurchstechen.
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In diesem Zustand bleibt Lennard nichts anderes übrig…
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…als das Unterwasserschiff…
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…und die Kimmweger komplett zu entfernen.
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Auch die meisten Spanten sind rott.
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Und wenn man schon mal dabei ist…
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…wird gleich ein neuer Steven gefertigt.
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Die neuen Spanten werden eingepasst…
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…und der Kiel darauf genau ausgerichtet.
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Neue Sperrholzplatten für das Unterwasserschiff…
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…werden eingepasst.
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Nach dem Verschrauben werden die Kimmweger angelegt,…
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…eingepasst,…
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…eingeleimt…
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…und verschraubt.
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Die Schraublöcher werden verfüllt…
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Und nach dem Schleifen hat der Holzpirat seine alten Linien wieder.
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Fehlt noch Primer…
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…und Antifouling.
Der Schwertkasten
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Der alte Schwertkasten war auch nicht mehr zu retten.
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Also Bretter für einen neuen (innen) lackieren…
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…und verleimen.
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Die Seitlichen Verstrebungen werden angebracht,…
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…und der Kasten montiert.
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Der „Deckel“ ließ sich retten und wurde abgeschilffen…
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…und neu lackiert.
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Innen sieht das Boot schon fast aus wie neu.
Lackieren
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Der Rumpf ist geschliffen und wartet…
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…auf eine Lackierung…
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…die ihm zu neuem Glanz verhilft.
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Nun können die Beschläge…
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…wieder montiert werden.
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Der Rumpf ist fast segelklar…
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…und auch das Rigg wurde überholt.
Einwassern des Holzpiraten
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Nun ist alles bereit für den großen Moment:
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das Boot verlässt zum ersten Mal nach fast zwei Jahren…
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…die Halle.
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Ob der Travellift das schafft?
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Vorsichtig wird das Schmuckstück…
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…zu Wasser gelassen.
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Und es schwimmt!
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Und segelt!
Vielen Dank an Lennard für das zur-Verfügung-Stellen der Bilder. Wir wünschen viel Spaß mit deinem tollen Boot und immer eine Handbreit Wasser unterm Schwert!
Bravo! Tolle Arbeit!
Schön das du diesen Holzpiraten gerettet hast ? Den Beitrag werde ich bei mir gerne verlinken.
VG Malte
Hallo Jan,
ich nochmal. Mir ist eben aufgefallen, dass du den Vorsegelhalsbeschlag umgekehrt montiert hast. Ich habe den gleichen Beschlag (von Dauelsberg?) mir dem großen Auge nach vorne hin montiert für Festmacher. Man kann das auch dem Bauplan Nr.2 in der Vergrößerung entnehmen – siehe hier http://www.holzpirat.org/die-segeljolle/bauplane/
Da die Schraubenlöcher symetrisch sind kann man das leicht beheben bei Bedarf. Anyway, wird auch so gehen.
Viele Grüße, Malte
Hallo Malte,
vielen Dank für den Hinweis! Ich werde das an Lennard weiterleiten. (Ich selber habe ja nur den Bericht über deine tolle Arbeit geschrieben).
Liebe Grüße,
Jan
P.S.: Ich freue mich natürlich sehr über eine Verlinkung…